Das ist mir noch wichtig.

von Jörg Trillenberg

Was ist dieser Verein wert? Wie bemisst man den Wert eines Vereines überhaupt? Die einen interessiert dieser bisweilen so gut wie gar nicht, anderen bildet er den Rahmen ihrer liebsten Nebenbeschäftigung. Eines ist Fakt! Da gibt's paar Leute, die drehen das Rad, auch außerhalb der Turnhallen, deren Arbeit man nicht sieht. Warum nicht? Sie organisieren scheinbar banale Vereinsdinge oder stellen die Veranstaltungsserie zum zehnten Geburtstag des VVZ auf die Beine. Aus meiner Sicht voll gelungen. Danke, dass Ihr das macht, das Ihr das tut und das Ihr das Rad dreht.

 

Die Bilder zur Laurentius2019 Tour wurden bereits eingestellt. Um zu beschreiben, was erreicht wurde, hier ein Kurzabriss.

Wie etabliert, setzt DIE Tour den Schlusspunkt zum Ende einer fordernden Saison. Während Fußballer nach dem letzten Spieltag in den Urlaub fliegen, anschließend Instagram mit ihren langweiligen Standbildchen fluten, setzen Zittaus Volleyballer noch eine Leistungsspitze und reflektieren das auf der VVZ-Seite. (> Guerilla Marketing)

Wie immer, wurde das Tourziel vorab weder bekanntgegeben, noch konnte es durch die Teilnehmer dechiffriert werden. Basierend auf den Tournamen „Laurentius“, spekulierten die Teilnehmer zumeist vortrefflich am Tourziel vorbei. Versteckte Klöster im Südwesten von Zittau, verborgene Geheimbundlogen in Lothringen-Elsass, Fastentuchablagen in der untergegangenen, sagenhaft reichen Stadt Zitawia oder geheime, tief in den Gebirgen liegende Bunkeranlagen des Schoberkomplexes sollten Ziele sein. St. Laurentius ist eine kleine Kapelle auf dem Gipfel der Schneekoppe [1603 m], die Namenspatin stand. Früh pünktlich Dreiuhrdreißig startete das Team zu Fuß in die dunkle schlafende Nacht Zittaus, nicht ahnend, welche Mühen und Entbehrungen noch vor ihnen lagen. Angekommen in Hradek n. N. wechselte man kurz auf die Ceske Drahy und setzte die Tour Achtuhrmorgens ab Harrachov [670 m] fort. Entlang der Mumel und mit zunehmender Schneebedeckung schlängelte sich der Tross beständig in die Höhenlagen des Riesengebirges. Das Wetter, deprimierend für die einen, ne Ansage für die anderen. Die erste Rast in der Elbfallbaude [1300 m] füllte die Energie- und Motivationsdepots etwas, ehe sich die Crew wieder im Nebel der Hochebene verlor. Die auf der Karte verzeichneten Wege konnten im dichten Trüben nicht ausgemacht werden. So ging es querfeldein über Schneefelder hoch zum Grat. Die Navigation hier oben ist wenig anspruchsvoll, nur der nicht lesbare Sonnenstand täuschte einstweilen. Umringt von Schwaden und mit Graupel gefüllten zerrigen Winden, strolchte der Trupp entlang der Schneegruben weiter auf den Gipfeln des Riesengebirges Richtung Osten. Vereister Fels, Schnee, Pfützen und Steine gaben sich die Klinke in die Hand und forderten die Fuß- und Beinmuskulatur. Gegen Sechzehnuhr verblieb ein Teil des Teams in der Spindlerbaude, der andere zog weiter. Die folgende Rampe tränkte die Körperoberfläche noch einmal mit Schweiß und ließ die Köpfe hängen. Über eingeschneite einsame Pfade stapften die Draufgänger weiter bis an den Fuß der Schneekoppe. Die Öffnungszeiten von St. Laurentius schafften die Kameraden nicht mehr, die Aussicht auf Aussicht mäßig und allen war klar, den Yeti gibt es doch nicht. Nach sechzehn Stunden (!) und knapp vierzig Kilometern Fußmarsch erreichten die Verbliebenen die Vyrovka Bouda [1360 m]. Um ihren post-sozialistischer Aldi-Charme scherte sich niemand. Duschen und Essen waren die ersten Grundbedürfnisse, die angegangen werden mussten. Zähneputzen, Pullern, ab ins Bett secondly.

Was ist die Moral von der Geschicht? Gibt’s keine! Es sind die Erinnerungen und Entbehrungen!

Lesen ist ja nicht mehr so. Influencer Lennard zeigt zum besseren Verständnis seine Sicht der Dinge. Hier:

https://youtu.be/c62YRUnYBHg

(well done!)

 

 

Crew im Dunkel

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Kommentar von Hans Jochen |

Das Video ist ganz große Klasse! Was heute alles möglich ist. Das gab es früher nicht. Riesen Dinger mussten wir schleppen und dann war der Film noch verwackelt und ohne Ton. Also mir hat's gefallen. Grüße Hans Jochen!

Kommentar von Didi Hafenberg |

Hallo Männer, danke für den tollen Bericht von Jörg, das Video und die tollen Bilder von eurem "Ausflug". Saisonabschluss auf Mallorca kann ja Jeder! Das zeigt wieder, was für ein tolles Team ihr seid. Der Teamgeist in dieser Truppe ist Klasse! Auch euer soziales Engagement ist bemerkenswert.
UND: Außerdem, wenn ihr Volleyball spielt ist das auch sehr sehenswert. Weiter so! Ich wünsche euch einen tollen Sommer und danach volle Kanne in die Sachsenliga.

Sportliche Grüße
Didi

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