Maxi

von Jörg Trillenberg

Man muss sich mal die Tristesse der Volleyballspieler vor Augen führen. Neben Arbeit und Schule müssen sie (mindestens) zwei Mal pro Woche in die Turnhalle zum Training. Dazu noch Freundin, Essen, Hausaufgaben, Wäschewaschen, Zähneputzen, Internet, Lol, Destiny 2, Far Cry 18 und Battlefield 95. Logisch, dass Wiese, Baum, Fluss und Regen den Wirrungen des Mittelalters zugeschrieben werden.

Um die Turnhallen- und Stubenhocker der ersten Männermannschaft mal wieder in Kontakt mit den Phänomenen der Natur und der Umwelt zu bringen, und zudem die eingeschliffene, sich Woche für Woche wiederholende, Lebensmonotonie zu unterbrechen, bestand dringendster Handlungsbedarf. Üblicher Weise erfolgen solche Entreißungen des Alltages fast immer im Rahmen des Mannschaftsverbundes. Und auch hier musste eine Änderung her. Das Volleyballteam lud sich kurzerhand die Kids der Zittauer Maxi-WG dazu, um den Kontaktversuch mit der Flora und Fauna nicht allein bewältigen zu müssen.

Die Planung der Tour erfolgte gemeinsam im Volleyballtraining. Den Rahmen bildete eine Rundtour um den Olbersdorfer See. Jeder Spieler der ersten Männermannschaft  bekam die Aufgabe eine Station mit einem selbstgewählten Spiel für gesamte Crew zu gestalten.

Als Start-und Zielpunkt der Tour wurde der Hof der Burgteichschule gewählt. Interessant war sicherlich der erste Moment des Aufeinandertreffens und Beäugens. Wer sind die? Was woll‘n die? Wie sehen die aus? Irgendwie so in etwa sahen die fragenden Gesichter auf beiden Seiten aus. Nach einem kurzen Warm-up waren die meistens Fragen grob beantwortet und die Schatzsuche begann noch vor Ort. Versteckte Ampullen, die jeweils einen Hinweis auf den nächsten Fundortort enthielten, mussten gefunden werden. Jeder Fund wurde mit Liegestütze oder Burpees gefeiert. Aufregung in den Haufen brachte die Querung der Mandau unterhalb der „einsturzgefährdeten“ Goldbachbrücke. Das bot die Bühne für alle Waagemutigen sich zu beweisen. Beendet wurde die Schatzsuche mit dem Finden und Enträtseln der letzten Schatzampulle. Nun, es war kein Schatz, aber eine Einladung der MAXI-WG Kids zum nächsten Heimspiel im Januar.

Fortgesetzt wurde die Tour Richtung Olbersdorf. Nach einer ausgiebigen Runde Wikinger-Schach enterten die Teilnehmer die Gartenlaube von Annas  Eltern zum Mittagessen. Anna servierte ein Nudelsuppenhaschee mit Brühe aus Rindfleisch und stundenlang gekochten Rindermarksknochen garniert mit blanchierten Selleriewürfeln. Nach der Stärkung wurde der Ausflug um den OSee fortgesetzt. Die selbstorganisierten Spiele unterbrachen in regelmäßigen Abständen den Ausflug. Bei u.a  Tik Tak Toe, Hocken mit Flasche klauen und Blind Parcour hatte alle ihren Spaß. Den Turnhallen- und Stubenhocker trotze es den allergrößten Respekt ab, dass ungeachtet der widrigen Wetterumstände und den leicht sommerlichen Outfits der WG-Kids, keinerlei Klagen zu hören waren. Mit denen kann man zum Nordpol! Vielleicht nächstes Jahr. Nach sechs Stunden kollektiver Aktivität verabschiedeten wir uns, übergaben als Dank der Teilnahme einen kleinen Kinogutschein und bekräftigten die Einladung zum nächten Heimspiel.

Besondern Dank gilt den Kids der Maxi-WG für Ihre Teilnahme an dem Experiment, den beiden teilnehmenden Betreuern Frau Zimack und Herrn Stöckel (Entschuldigung, die Namen sind sehr wahrscheinlich falsch geschrieben), sowie Frau Schienbein (Leiterin der Maxi-WG) für ihrer Offenheit dem Projekt gegenüber. Ich bedanke mich bei dem Volleyballteam für die Planung und Umsetzung des kleinen Events.

Ein paar Bilder findet Ihr in der Gallery.

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Kommentar von Chris Ciemek |

Danke für diesen tollen Tag mit unseren Maxikindern. Ein herausforderndes Erlebnis, dass wir gern wiederholen können, vielleicht ist Petrus das nächste Mal gnädiger mit uns.Wir freuen uns auf ein Wiedersehen am 19. Januar zum Spiel.
bis dahin wünschen wir euch eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Die Maxis

Kommentar von Andre |

Danke Jörg für diese super Aktion und an die Crew der 1. Herrenmannschaft, sich hier sozial zu engagieren. Ich denke ihr habt den Kids der Kinder- und Jugendwohngruppe einen tollen Tag bereitet.

Bitte rechnen Sie 2 plus 8.

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